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Freitag, 22. Juli 2011

ANGRIFF: "Das +" versus Facebook


Das Duell der sozialen Netzwerke

Google+ hat bereits 20 Millionen Nutzer. Der Marktführer liegt aber nach wie vor weit vorn. Nun soll Google nicht nur seine Trümpfe wie die beliebten Dienste ausspielen, sondern auch mit einem eigenen Spieleangebot kontern wollen.

"Google nutzt erst ein Prozent seiner Möglichkeiten", sagte CEO Larry Pagevergangene Woche in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Das dürfte auch für Google+ gelten, das Ende Juni gestartete soziale Netzwerk des Suchmaschinisten. Es ist noch nicht für jeden zugänglich, hat aber bereits über 20 Millionen Nutzer gewonnen. Damit ist es von den 200 Millionen Twitter-Konten und Facebooks 750 Millionen Mitgliedern noch um einiges kleiner. Wenn man aber bedenkt dass Google+ erst gut vor einem Monat gestartet ist, scheint Google den Social Media Marktführern nun an diversen Fronten attackieren zu wollen.

In dieser Woche startete Google In-App-Käufe für Web-Applikationen für 140 Länder. Wie das Unternehmen bekannt gab, werden fünf Prozent Gebühr bei ihm verbleiben. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass Entwickler ein US-Bankkonto haben. Firmen wie Zynga bieten ihre Spiele in der Regel gratis an, Geld wird mit Zusatzinhalten wie besseren Waffen verdient. Der neue Dienst wäre also dabei hilfreich, Spiele für Google+ zu monetarisieren. Eine Stellungnahme lieferte das Unternehmen bisher nicht. Sprecher haben stets betont, dass das soziale Netzwerk als Projekt angelegt ist, das stetig mit neuen Funktionen ausgestattet werden soll. Der Beta-Charakter der Community wurde auch daran deutlich, dass zu Beginn nur eine Android-App zur Verfügung stand. Seit kurzem ist auch eine Applikation für Apple-Geräteerhältlich.

AllthingsD-Bloggerin Tricia Duryee will aus Unternehmens-quellen erfahrenhaben, dass Googe+ auch ein Netzwerk für Spiele werden soll. Das aus Entwicklersicht Entscheidende: Der Suchmaschinenanbieter soll weniger als die zum Branchenstandard avancierten 30 Prozent der Umsätze behalten wollen. Ausserdem sollen die Games auf Googles Servern laufen, statt Datenverkehr auf Rechnern der Spieleanbieter zu verursachen. Facebook ist eng mit dem Markführer für Browsergames, Zynga, verbandelt: So dürfen einige Spiele des Anbieters nur auf Facebook verfügbar sein. Im Gegenzug verdient Zynga an eingeblendeter Werbung mit. Diese Woche wurde aber auch bekannt, dassGoogle in Zynga investiert hat – laut Branchenspekulationen rund 100 Millionen Dollar. Der Anbieter von Spielen wie «Cityville» oder «Farmville» will an die Börse gehen und dabei mindestens eine Milliarde Dollar einnehmen. Ein Kompromiss könnte so aussehen, dass Zynga eigene Games für Google+ entwickelt.

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